Das Gemälde »Dreiecksspiegelung aus zwei Quadraten« von Gudrun Piper gehört zur ersten Werkphase, in der sie abstrakt arbeitet. Die Formensprache ist jedoch noch deutlich vom Konstruktivismus beeinflusst. In der hochrechteckigen Arbeit entwickelt Piper ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Bildebenen. Zwei blau-grüne Quadrate bilden den Untergrund für eine Konstruktion aus kleinteiligen geometrischen Elementen, durch deren Ränder die Einzelstücke miteinander verbunden werden. So fügen sich Binnenformen zu übergeordneten Strukturen und es kristallisieren sich diagonale und orthogonale Richtungen heraus. Im Detail entzieht sich der Bildaufbau dem vollkommenen Verständnis der Betrachtenden.
Gudrun Piper, geboren 1917, studiert zunächst an den Akademien in Düsseldorf und Berlin, bevor sie ab 1946 von Karl Casper an der Kunstakademie in München unterrichtet wird. Ende der 1940er-Jahre wendet sie sich schrittweise von der Gegenständlichkeit ab und beginnt, zunehmend abstrakt zu arbeiten. Aus der Betrachtung von Landschaftsdarstellungen unter rein formalen Gesichtspunkten geht 1949 das erste aus geometrischen Elementen aufgebaute Gemälde hervor.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-030
- Material / Technik: Malerei auf Holz
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart