Heijo Hangen gehört zu jenen Künstler:innen der Konkreten Kunst, die das Erbe der Zürcher Konkreten, vertreten unter anderem durch Richard Paul Lohse, Verena Loewensberg und Camille Graeser, in strenger Weise fortführen. In seinem Werk nähert sich Hangen geometrischen Grundformen wie Quadraten und Kreisen durch Teilungen an. Seine ersten Teilungsversuche beginnt er mit dem Kreis, dessen Möglichkeiten er jedoch schnell ausschöpft. Die Tuschezeichnung »4 regressive/progressive Halbkreise in einer Linie« zeigt sein konsequent berechnendes Vorgehen: Er zeichnet die Außenlinie eines Halbkreises und fügt jeweils gespiegelt an einer vertikalen Mittelachse weitere Halbkreise hinzu. Die so entstehende Abfolge von Halbkreisformen nimmt in ihrem Größenverhältnis Bezug aufeinander, indem der Durchmesser immer halbiert bzw. verdoppelt wird. Der Titel »4 regressive/progressive Halbkreise in einer Linie« beschreibt somit genau die Bildkonstellation und verweist auf deren Lesbarkeit von außen nach innen oder von innen nach außen – vom kleinen Halbkreis zum großen oder umgekehrt.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-054
- Material / Technik: Tusche auf Papier
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart