Eine Art Lichtsäule aus blauweißen Stabelementen teilt die graubraune Bildfläche des Gemäldes diagonal. Geometrische Flächen überschneiden und durchbrechen das Lichtband. Ihre gestaffelte Anordnung und die fein abgestuften Farbnuancen verleihen der Komposition Raum und Tiefe. Fritz Winter arbeitet abwechselnd mit durchsichtigen und stärker deckenden Farben. So entsteht der Eindruck kristalliner Strukturen, die von Licht durchdrungen werden. Es breitet sich dabei vom Zentrum in den dunklen umgebenden Raum aus.
Die Natur ist für Winter eine göttliche Erscheinungsform. Mit künstlerischen Mitteln versucht er, das Innere der Welt zu ergründen. Der Kristall und das Licht sind zentrale Motive in der Malerei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie stehen symbolisch für das Geistige in der Natur. Das Licht durchdringt die Oberfläche und macht den verborgenen Aufbau der Dinge sichtbar. Gleichsam zeigen sich im Kristall die geometrischen und mathematisch-berechenbaren Grundstrukturen der Natur.
Werkdaten
- Inventarnummer: GWO-023
- Material / Technik: Öl, Tempera auf Papier, auf Leinwand aufgezogen
- Creditline: Konrad Knöpfel-Stiftung Fritz Winter im Kunstmuseum Stuttgart