Das Gemälde »Monarque« von Aurelie Nemours stammt aus einer relativ kurzen Phase am Ende der 1950er-Jahre. In den folgenden Jahren reduziert sie ihre Formensprache weiter, um sich ab 1965 ausschließlich auf das Quadrat zu konzentrieren. Zuvor experimentiert sie mit dem schmalen Hochformat, wie es »Monarque« verdeutlicht. Sie unterteilt das Hochformat horizontal. Ein schwarzer Balken schiebt sich von oben in eine dunkelrote Farbfläche hinein, die unten wiederum durch ein weißes Feld begrenzt ist. Was veranlasste Nemours, dieses Gemälde »Monarque« (dt.: »Herrscher«) zu nennen? Spielt sie damit auf die zentrale Stellung der schwarzen Linie in der Komposition an? Oder ist es einfach ein Gedanke, der der Poetin beim Malen durch den Kopf gingen? Denn Nemours räumte der Poesie in ihrem Schaffen eine wichtige Rolle ein. Zeit ihres Lebens veröffentlichte sie zahlreiche Gedichtbände.
Aurelie Nemours gilt heute als eine prägende Figur der französischen Konkreten Kunst, die die Geschichte der ungegenständlichen Malerei in Frankreich nachhaltig beeinflusste. 1953 vollzieht sie ihren entscheidenden Schritt zur Konkreten Kunst. Sie malt von nun an streng geometrisch und verbannt sogar die Diagonale aus ihrem Formvokabular.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-108
- Material / Technik: Malerei auf textilem Bildträger
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart