Die Arbeit »2 ROT : 1 ROT ET II« aus dem Jahr 1970 gehört zu der Werkphase, in der Günter Fruhtrunk seine unverwechselbare Handschrift entwickelt. Die Bildfläche wird rhythmisiert durch vertikale Farbbänder, die durch ihre unterschiedliche Breite und einen Farbwechsel optisch in Schwingung gebracht werden. Der Einsatz von grellem Grün und intensivem Rot verstärkt diesen Bewegungsmoment. Darüber hinaus wird die flirrende Gesamtwirkung noch gesteigert, indem Fruhtrunk feine blaue und violette Farblinien neben die dominierenden roten und grünen Balken setzt. Der statische Bildaufbau wird somit durch eine dynamische Seherfahrung unterlaufen.
Günter Fruhtrunk zählt zu den bedeutendsten Vertretern deutscher Nachkriegskunst im Bereich der konkret-konstruktiven Malerei. Bekannt wird er insbesondere 1968 durch seine Teilnahme an der »documenta 4« in Kassel und an der »34. Biennale« in Venedig. Es ist die Zeit, in der seine typischen Bilder mit diagonal oder vertikal angeordneten Linien entstehen. Die Bildkomposition ist dabei ganz auf die Leuchtkraft der Farbe und ihre Wirkung ausgerichtet.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2005-049
- Material / Technik: Acryl auf Leinwand
- Creditline: Geschenk aus dem Nachlass Günter Fruhtrunk