Der »totale Raum« (1953–1965) und die »totale Zeit« (1965–1975) sind die zentralen Werkgruppen des Gesamtwerks von Mario Nigro. Die Arbeit »Spazio totale« gehört zur erstgenannten Gruppe, in der Nigro die Vorstellung von einem scheinbar endlosen Tiefenraum erzeugt. Aus nur zwei Elementen, der Linie und dem Quadrat, bildet er ein farbiges flächendeckendes Gitternetz, das in ineinander verschobene, sich überlagernde trapezförmige Rechteckflächen aufgegliedert ist. Indem die Linien an manchen Stellen weiter oder enger gesetzt sind und das Weiß des Hintergrunds mehr oder weniger durchscheint, entsteht ein Hell-Dunkel-Effekt, der Licht- und Schattenpartien erzeugt. Die labyrinthartig verschachtelten, in perspektivischer Verkürzung wiedergegebenen Raumbahnen verleihen dem gleichförmigen, fast ornamentalen Raster eine tiefenräumliche und dynamische Gesamtwirkung. Dabei lässt sich weder eine deutbare Perspektive noch ein Bezug zwischen innen und außen erkennen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-111
- Material / Technik: Öl und Tempera auf textilem Bildträger
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart