Wo sind denn die vier Spieler, die Fritz Genkinger im Werktitel seines Gemäldes benennt?
Klar abgegrenzte Formen, Flächen und einzelne Körperteile erstrecken sich über die Bildfläche und verbinden sich zu einer mehrdeutigen Komposition. Der Blick wird unmittelbar auf die helle Figur gelenkt, die diagonal ins Bild gesetzt ist. Auf ihr prangt eine rote Acht, die von einer aus dem unteren Bildrand ragenden Hand verdeckt wird. Ein Kopf in der rechten Bildhälfte starrt wie gebannt auf die beiden bunten Halbkreise in der linken Bildhälfte. Bei der genaueren Betrachtung des Gemäldes wird zudem ein Fuß erkennbar, der sich eng an den unteren Halbkreis schmiegt. Die statisch-geometrischen Figuren erweisen sich als vier Spieler, die allein durch einzelne Körperteile sichtbar werden. Fritz Genkingers Komposition ist ein Spiel mit Körpern und Geometrie, Hell und Dunkel, Bewegung und Ruhe. Sein Motiv ist fixiert auf das Spielfeld, auf dem der Kampf um den Sieg und den Triumph ausgetragen wird.
Sportbilder sind ein widerkehrendes Thema im Schaffen Genkingers, denen er sich als freischaffender Künstler ebenso wie als Gebrauchsgrafiker widmet. Ihnen gemein ist ein unverwechselbarer Stil auf der Grenze zwischen geometrischer Figuration und Abstraktion. Hiermit zählt er zum engeren Kreis der Neuen Figuration, die sich in Karlsruhe um HAP Grieshaber, Herbert Kitzel und Wilhelm Loth formiert. Besondere Bekanntheit erlangt sein Werk durch diverse Aufträge für wichtige Sportereignisse. So gestaltet er beispielsweise 1974 drei Plakate für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, 1976 eine Briefmarkenserie für die Winterolympiade in Paraguay und eine 12-teilige Serie von Siebdrucken für den VFB Stuttgart.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-1820
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart