In den 1960er-Jahren befasst sich Fritz Winter mit den gestalterischen und raumschaffenden Eigenschaften von Farbe. Gemälde wie »Rot in Blau fallend« zeigen nebeneinanderliegende und ineinandergreifende Farbrechtecke, die wie ein Netz erscheinen. Die Flächen sind dabei nicht immer scharf umrissen, sondern wirken an den Rändern mitunter wie ausgefranst.
Winter verwendet im einzelnen Werk nur wenige Grundtöne in verschiedenen Nuancen, die harmonisch aufeinander abgestimmt sind. So berücksichtigt er bei der Farbwahl, ob die Farbe warm oder kalt, leuchtend oder stumpf erscheint. Zudem stellt er die Farbtöne so zusammen, dass sie sich aufeinander beziehen und der Eindruck von Räumlichkeit entsteht. Einige Farben scheinen hervorzutreten, andere zurückzuweichen. Im Fall von »Rot in Blau fallend« etwa schweben die Rottöne wie auch die dunkelblauen Töne vor den hellblauen Flächen.
Bereits zu dieser Zeit wendet sich Winter von der zeitgenössischen Kunstszene ab und folgt nur noch seinen eigenen Kunstvorstellungen.
Werkdaten
- Inventarnummer: GWO-098
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Konrad Knöpfel-Stiftung Fritz Winter im Kunstmuseum Stuttgart