Als Willi Baumeister 1909 in die Klasse von Adolf Hölzel kommt, wird seine Suche nach einem modernen Ausdruck in der Kunst sofort bestärkt. Ausgehend von seinen anfänglich noch figürlichen Arbeiten geht er den Weg in die Abstraktion, wobei das Figürliche in vielen Werken lange noch spürbar bleibt. Baumeister arbeitet in Werkgruppen, die unter verschiedenen Themen stehen. Der Werktitel und das Bild scheinen sich dabei häufig zu durchdringen. »Monturi« etwa ist ein Kunstwort, wird es laut gesprochen, entsteht ein heller Klang, der die Leichtigkeit des Gemäldes in Sprache überträgt.
Selbstbewusst nimmt die weiße Form den oberen Bildteil ein. Fast spielerisch erscheint die Anordnung der farbigen Flächen und Linien. Bei genauer Betrachtung jedoch spürt man Baumeisters Ringen um die ausgewogene Komposition. Jede Farbe wird mehrmals aufgegriffen und schafft ein Verbindungsnetz. Starke Kontraste ergänzen sich ebenso wie pastos und leicht aufgetragene Partien. Dem lichten Weiß werden dezent schwarze Liniengefüge entgegengesetzt. Auch kompositorisch spürt man Baumeisters Streben nach Ausgewogenheit. So erhält die große weiße Fläche durch die Form am unteren Bildrand ein Gegengewicht, oben wird sie optisch durch das wie ein weißes Segel erscheinende Element verankert.
Bei der Betrachtung von Willi Baumeisters Arbeiten entdeckt man immer wieder Neues. So bemerkt man, dass er, um der Farbe eine stärkere haptische Qualität zu geben, Sand beimischt.
Baumeister beschreibt seine Werke als fortdauernde Entfaltung schöpferischer Kräfte. Dies zeigt sich auch in der Verwendung eines breiten Spektrums an Ausdrucksformen. Er stirbt 1955 beim Malen an seiner Staffelei.
Werkdaten
- Inventarnummer: BB-2000
- Material / Technik: Öl mit Kunstharz und Sand auf Hartfaserplatte
- Creditline: Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart