In den frühen 1950er-Jahren entwirft Richard Paul Lohse Werke, in denen sich Motive um Zentren und Achsen drehen. »Bewegung um eine Achse« kreist thematisch um eine Farbbewegung, die aus der in rechteckige Segmente aufgeteilten Fläche entwickelt wird. Horizontale und vertikale Form- oder Farbelemente bilden jeweils ihr eigenes Kraftfeld, halten sich in ihrer Spannung aber die Waage. Trotz der strikten Wahrung der Form drängt die Komposition über den Bildrand hinaus: Sich in ihrer Wirkung steigernd, rotieren die Farbgruppen aus Primär- und Sekundärfarben von innen nach außen.
Seine quadratischen oder aus Quadraten abgeleiteten Elemente bezeichnet Lohse als »Module«. In eine Anordnung gebracht, stellen sie in ihrer Gesamtheit das Bild dar. Den variationsreichen farbigen Gruppierungen und Reihungen liegen bestimmte Zahlenverhältnisse zugrunde. Die Beziehung der einzelnen Felder und Farbgruppen zueinander und zum Bildganzen spielt dabei eine zentrale Rolle.
Lohse gehört zur Künstlergemeinschaft der Zürcher Konkreten, zu der unter anderem auch Max Bill, Verena Loewensberg und Camille Graeser zählen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2002-014
- Material / Technik: Öl (?) auf textilem Bildträger
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart