In ihrem Gemälde hat Anna Peters eine Blütenpracht zusammengestellt. Schon früh spezialisiert sie sich auf Blumenbilder, was sicherlich auch in den niederländischen Wurzeln der Familie begründet liegt. Zunächst malt sie in ihren Stillleben mit zartem Pinselstrich und großer Detailgenauigkeit meist Rosen, später werden ihre Motive immer üppiger. In den rein zufällig wirkenden Zusammenstellungen finden sich die unterschiedlichsten Feld- und Wiesenblumen. Oft kombiniert sie sie mit Früchten und Gemüse. Und manchmal fügt sie sogar, wie hier am linken Bildrand, einen Schmetterling hinzu. Angeregt vom französischen Impressionismus arbeitet sie ab 1890 meist im Freien, der Pinselstrich wird leichter und das flirrende Licht umfängt stimmungsvoll ihre Bilder.
Anna Peters ist die Grande Dame der Stuttgarter Künstlerszene um 1900. Sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits entstammt sie einer Künstlerfamilie. Gemeinsam mit ihren Schwestern Pietronella und Ida sowie den beiden Brüdern der Mutter erhält sie bei ihrem Vater, dem niederländischen Landschaftsmaler Pieter Francis Peters, umfassenden Malunterricht. Sie hilft in der väterlichen Kunsthandlung mit und kann dadurch die Werke der Familie äußerst erfolgreich auf dem Kunstmarkt und in Ausstellungen platzieren. Schon früh hat sie Erfolg und kann als eine der ersten Frauen in Deutschland von ihrer Kunst leben.
Anna Peters malt bis ins hohe Alter. Darüber hinaus engagiert sie sich zeitlebens für die Gleichstellung der Malerinnen. 1893 ist sie Mitbegründerin des Württembergischen Malerinnen-Vereins, dessen Vorsitz sie viele Jahre innehat und den sie auch finanziell unterstützt.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-0107
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz
vor 1926–o.D. Anna Peters, Stuttgart; o.D.–1937, 15.10. Emma Fischer, Bad Cannstatt; 1937, 15.10.–1983 Gemeinde Möhringen a.d.F.; 1983 Kunstmuseum (Galerie der Stadt) Stuttgart