Wir blicken auf eine ländliche Szene mit Kühen an einer Tränke, die im Schatten von Bäumen liegt und von einer Felsquelle gespeist wird. Am Horizont liegt eine Bergkette im Dunst. Das Vieh und die Tränke verweisen auf den Menschen, der die Natur nach seinen Bedürfnissen gestaltet. An der Quelle erfreut sich nicht nur das Tier, sondern sie stärkt auch rastlose Stadtbewohner:innen und alle, die das Bild betrachten und sich nach Ruhe und Natur sehnen.
Diese Kombination aus Landschafts- und Tierbild entwickelt sich aus dem Motiv der »Pastorale«, einer Erzählung über die ländliche Idylle, die ihren Ursprung in der antiken Dichtung hat. Mit dem Land verbinden sich seitdem Einfachheit und Ruhe und die Nähe oder Rückkehr zur Natur.
Christian Friedrich Mali wächst in Stuttgart auf. Er gehört neben Anton Braith und Heinrich von Zügel zu den bedeutendsten deutschen Tiermalern des 19. Jahrhunderts. Sein Pflegevater, der Landschaftsmalers Pieter Francis Peters, ist zugleich auch sein erster Lehrer. Mali geht in die Kunstmetropole München, wo er zusammen mit Anton Braith lebt und als Maler sehr erfolgreich ist.
Das Gemälde hat eine zweifelhafte Herkunft. Ein »Trödler«, vielleicht ein Profiteur der Ausplünderung der Juden im Nationalsozialismus, verkauft es der Stadt Stuttgart. Das Bild ist daher als Fundmeldung in die Lost-Art-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste eingestellt.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-533
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz
1874 oder 1879–o.D. Christian Friedrich Mali; o.D.–1939 Otto Bolz, Stuttgart; 1939, 4.1. bzw. 16.1. Städtische Galerie (Kunstmuseum Stuttgart)