Das Stillleben zeigt ein Alpenveilchen im Topf und einen Apfel, alles in Rot, auf einem grünen Tisch. Im Hintergrund ist ein schwarzer Vorhang zu sehen. Die Pflanze reckt sich mit ihren Blüten wie züngelnde Flammen empor.
Das einfach komponierte Bild kann als eine Studie über die Kontrastwirkung der Komplementärfarben Rot und Grün betrachtet werden. Diese beiden Farben bilden den einfachsten und stärksten Komplementärkontrast. Er entsteht in der Malerei durch zwei nebeneinanderliegende komplementäre Farben, die sich im Farbkreis – je nach Farbtheorie – gegenüberliegen. Das Rot des Apfels und des Blumentopfs kontrastiert mit dem Grün des Tischs und der Blätter. Die Gegenstände werfen keine Schatten, eine Lichtquelle gibt es nicht. Der Raum entsteht allein durch die abgegrenzten Farbfelder.
Hermann Stenner studiert von 1909 bis 1914 zuerst an der Kunstakademie in München, dann in Stuttgart. Im August 1914 meldet er sich als Kriegsfreiwilliger und wird im gleichen Jahr als Soldat im Ersten Weltkrieg an der Ostfront (Polen) getötet. Er gilt als Vertreter des Expressionismus und zählt zu den herausragenden deutschen Künstler:innen des 20. Jahrhunderts. Zu Lebzeiten verkauft er kaum Werke.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-0814
- Material / Technik: Öl auf Leinwand, auf Spanplatte aufgezogen
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz
1912–o.D. Hermann Stenner, Stuttgart; Provenienzlücke; o.D.–1947 Fritz Carl Valentien, Kunsthändler, Stuttgart; 1947 Kunstmuseum (Städtische Galerie) Stuttgart