Die »Komposition Nr. 220« von 1962 ist eine der letzten Arbeiten von Friedrich Vordemberge-Gildewart vor seinem Tod im gleichen Jahr. Über die Bildfläche verlaufen vier vertikal angeordnete Streifen von unterschiedlicher Breite und Farbigkeit. Zwei dünne Streifen befinden sich links und rechts am Rand der Leinwand, die beiden breiteren sind nach innen in Richtung Mittelachse gerückt. Die gesamte Komposition ist auf den ersten Blick spiegelsymmetrisch aufgebaut, lediglich durch ein versetztes Rechteck in einem der Streifen wird die Spiegelung gestört. Zudem heben sich die einzelnen Elemente durch einen unterschiedlichen Farbauftrag voneinander ab. Während die breiten Streifen nur dünn grundiert sind, erstrahlen die kleineren Partien in satter Farbigkeit. Das weiße Rechteck im Bildzentrum besteht aus einer dick getupften Farbschicht, die das Rechteck reliefartig erscheinen lässt. Trotz dieser Gegensätze wirkt die Komposition durch den strengen Bildaufbau ausgeglichen.
Friedrich Vordemberge-Gildewart beginnt 1923, Anordnungen abstrakter geometrischer Formen zum inhaltlichen Schwerpunkt seines Schaffens zu machen. Ein Jahr später wird er Mitglied der Künstlervereinigung De Stijl und steht dadurch in engem Austausch mit Piet Mondrian und Theo van Doesburg.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-026
- Material / Technik: Öl (?) auf textilem Bildträger
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart