Eduard Reinacher

Größe76,2 x 52,7 x 2,8 cm

Käte Schaller-Härlin beginnt in den 1920er- und 1930er-Jahren mit der Porträtkunst, die zu einem ihrer Schaffensschwerpunkte wird und die sie bis ins hohe Alter ausübt. Den hier dargestellten Eduard Reinacher, der neben seinen Gedichten mit Erzählungen und Hörbüchern bekannt wird, lernt sie in ihrem Stuttgarter Bekanntenkreis um Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp kennen.
Leicht nach vorne gebeugt, sitzt Eduard Reinacher auf einer Bank. Seine kraftvollen Hände sind ineinandergelegt. Mit feinen Farbnuancierungen gestaltet Käte Schaller-Härlin dieses Bildnis, bei dem sie die Hände und das nachdenkliche Gesicht mit dem aufmerksamen Blick betont. Die Keramikgefäße zu beiden Seiten Reinachers erinnern an ihre Schwester, die Keramikerin Dorkas Schaller, die 1923 Eduard Reinacher heiratet.
Käte Schaller-Härlin kann auf eine beeindruckende Ausbildung zurückblicken, obwohl es ihr als Frau verwehrt ist, an der Kunstakademie zu studieren. Schon als 16-Jährige besucht sie verschiedene Kurse an der Städtischen Kunstgewerbeschule und beim Württembergischen Künstlerinnen-Verein. Später zieht es sie für zwei Jahre nach Florenz und Rom, wo sie ihr Studium der Aktmalerei und der Alten Meister intensiviert. Prägend ist auch ihr Aufenthalt in Paris, bei dem sie durch ihren Lehrer Maurice Denis die Kunst Cézannes kennenlernt und auf Vermittlung von Rainer Maria Rilke Auguste Rodin trifft. Nach ihrer Rückkehr arbeitet sie ab 1907 als selbstständige Künstlerin und kann sich schnell einen Namen als Kirchenmalerin machen. Viele Kirchenfester und monumentale Wandbilder, wie etwa in der Gaisburger Kirche in Stuttgart, entstammen ihrem Pinsel.

Werkdaten
Inventarnummer: O-1560
Material / Technik: Öl auf Pappe
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz

1928 Käte Schaller-Härlin, Stuttgart; 1928–1962 Vielleicht Auftragsarbeit für die Familie ihrer Schwester Dorka Reinacher-Härlin. Dann wäre das Bild bis 1962 im Besitz der Familie gewesen.; 1962 Württembergischer Kunstverein, Ausstellung Stuttgarter Sezession, Februar 1962; 1962 Kunstmuseum (Galerie der Stadt) Stuttgart

Lizenzhinweis
© Künstler:in und Nachfolge / Foto: Kunstmuseum Stuttgart, Frank Kleinbach
Permalink

Ähnliche Werke

Portrait Henri Guilbeaux
Rudolf Schlichter 1928/29
Mädchen in rotem Kleid
Helene Wagner ohne Jahr
Lachender Mann
Adolf Hölzel 1886 - 1887
Selbstbildnis
Ida Kerkovius 1929
Zwei Kinder mit Blumen
Emma Joos ohne Jahr
Bildnis des Fabrikanten Dr. Julius Hesse mit Farbprobe
Otto Dix 1926
Schäfer von der Alb
Hermann Tiebert 1936
Mädchenporträt mit Kirschen
Clara Rühle 1924
Blumenstilleben
Anna Peters ohne Jahr
Bildnis Karl Schmidt
Otto Dix 1942
Kind mit Sonnenblumen
Otto Dix 1950
Männerkopf
Otto Dix 1919
Ursus sitzend
Otto Dix 1931
Friederike Philippine Rapp, geb. Walz, mit ihrem Kind
Philipp Friedrich Hetsch um 1796
Kind am Kornfeld
Otto Dix 1955
Ohne Titel
Verena Loewensberg 1958–1959
Monturi, weißer Diskus
Willi Baumeister 1954
Sitzender Akt mit Rosenstrauß auf dem Tisch
Hermann Stenner 1911
ohne Titel
Aurelie Nemours 1950
Hirte
Luise Deicher ohne Jahr
Blühender Kaktus
Maria Hiller-Foell ohne Jahr
Studie zu »Der Handkuss«
Robert von Haug 1890
Spargelstilleben
Käthe Loewenthal 1941
Mit vier Spielern
Fritz Genkinger 1967 - 1968
Drei Kinder in der Stube mit Blumen
Pietronella Peters ohne Jahr
Montaru 9
Willi Baumeister 1953
Bildnis Caroline Scheffauer, geb. Heigelin
Philipp Friedrich Hetsch um 1793
Margarethe Klinckerfuß
Maria Osthoff-Hartmuth 1899
Flüchtlingslager (Schlotwiese Zuffenhausen)
Karl Dehoust 1948
Bildnis Zahnarzt Dr. Dr. Richard Merz mit Blick auf Gymnasiumstraße
Hermann Fechenbach 1928/1929
Quo vadis?
Massimiliano Pironti 2018
Badender Knabe
Christian Adam Landenberger 1904
Villa Berg
August Hirsching 1953
SEL-Zeichen
Anton Stankowski 1958
Ohne Titel
Gerda Brodbeck 1998–2000
Kocher bei Wimpfen
Hermann Pleuer circa 1900
Blumen
Ida Kerkovius circa 1930
Ohne Titel
Gerda Brodbeck 2006/2007
Blaue Segel
Anton Stankowski 1973
Bildnis Frau Martha Dix
Otto Dix 1923