Gartenzwerg

Das Werk Dieter Roths bildet einen der Sammlungsschwerpunkte des Kunstmuseum Stuttgart. Mit den für seine Kunst verwendeten Materialien stellt Roth gängige Vorstellung von Kunst in Frage. Die von ihm genutzten Materialien sind oftmals einem konstanten Wandel unterworfen. In diesem Werkbeispiel taucht er einen gewöhnlichen Gartenzwerg in Schokolade. Insektenlarven und Schimmel fressen sich in die Schokolade ein und zersetzen das Werk. Eine Plexiglashaube zum Schutz der Plastik und der umgebenden Kunst vor Insektenbefall ist im Laufe der Zeit selbst Teil des Werks geworden. Roths Gartenzwerg überschreitet die Grenze des Ekels und erweitert so den Bereich des ästhetisch Darstellbaren. Der Prozess vom Werden und Vergehen ist für Roth ein zentrales und widerkehrendes Thema. Er versteht ihn als Kreislauf.
Die materielle Vergänglichkeit ist eine große Herausforderung für ein Museum, dessen Auftrag in der Bewahrung von Kunstwerken liegt. Es stellt die Institution vor die Frage, ob ein Kunstwerk vergehen darf oder konserviert werden muss, obwohl dadurch die Absicht des Künstlers missachtet wird.