Yael Bartana
Yael Bartana befasst sich in ihren Installationen, Fotografien und Filmen mit Zeremonien und Ritualen sowie dem Verhältnis von eigenem und gemeinschaftlichem Verhalten. Ausgangspunkt sind oft Ereignisse aus der jüdischen Geschichte und dem Alltag in Israel. Die Auswirkungen des Krieges, der Zustand der Bedrohung und die Dynamik zwischen Staat und Bürger:innen sind Themen ihrer Arbeiten. Nation, Politik und Heimat sind die Stichwörter, um die ihre Werke kreisen. In ihren Filmen benutzt sie häufig dokumentarisches Material, das durch Schnitt und Ton verfremdet und poetisch-mythologisch aufgeladen wird. In ihrer Filminstallation »Entartete Kunst lebt« bezieht sich Bartana beispielsweise auf das heute verlorene Gemälde der »Kriegskrüppel« (1920) von Otto Dix, sie rückt dadurch die Kriegsgeschädigten in unser Bewusstsein.
1996 schließt Bartana ihr Bachelorstudium in Fotografie an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem ab. Für ihren Master im Fach Bildende Kunst zieht sie bis 1999 nach New York und schreibt sich dort an der School of Visual Arts ein. Im Folgenden werden Amsterdam und Berlin bis heute zu ihren Wohn- und Arbeitsorten.