Romane Holderried Kaesdorf

Geboren:
1922, Biberach an der Riß, Deutschland
Gestorben:
2007, Biberach an der Riß, Deutschland
Die aus dem schwäbischen Biberach an der Riß stammende Künstlerin Romane Holderried Kaesdorf studiert von 1942 bis 1944 in der Radier- und Zeichenklasse an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Anschließend kehrt sie in ihre Geburtsstadt zurück und hat dort ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. In frühen Arbeiten konstruiert sie Raumsituationen, in denen meist männliche Figuren auf ungewohnte Weise mit Dingen des alltäglichen Lebens interagieren. So stellt sie humorvoll das Wissen über vermeintlich Banales in Frage und erzeugt neue Sinnzusammenhänge zwischen den Bildelementen. Belebte Figuren und unbelebte Objekte sind oft erst auf den zweiten Blick zu unterscheiden. Ab 1974 werden weibliche Figuren zu den Hauptakteurinnen in Kaesdorfs Werken. Diese agieren wesentlich lebhafter als ihre starr wirkenden, männlichen Vorgänger. In dynamischen Bewegungen treten sie gelegentlich sogar auf den Rahmen des Bildes über. In ihrer letzten Schaffensphase intensiviert Holderried Kaesdorf den Fokus auf ihre Figuren ein weiteres Mal, indem sie sie aus jeglicher Umgebung herauslöst. Ganz im Moment verhaftet, beginnen sie nun, in stark verrenkter Körperhaltung mit ihren eigenen Gliedmaßen zu interagieren. Das wiederkehrende formale Element in Kaesdorfs Arbeiten bleibt, unabhängig vom gewählten Thema oder künstlerischen Ausdrucksmittel, jedoch stets die kräftig gesetzte Linie der Handzeichnung.