Lambert Maria Wintersberger
Lambert Maria Wintersberger zählt zu den originellsten Künstlern der Pop Art in Deutschland. Sein Frühwerk der 1960er- und 1970er-Jahre ist geprägt von einem glatten, »klinischen« Realismus. Dabei arbeitet er oft mit einer aufwendiger Schablonentechnik. Später werden die Werke farbiger, subjektiver und erzählerischer. In den 1980er-Jahren beeinflussen mythologische Themen sein Schaffen, insbesondere griechische Sagen und die Darstellung von Halbwesen zwischen Mensch und Monster. Diese Figuren spiegeln seine Faszination für Brüche und Widersprüche, wobei seine Malereien von ausdrucksstarker Farbigkeit geprägt sind. Wintersbergers Werk löst die Einheit von Bildgegenständen auf und schafft Raum für eigene Deutungen. Vertraute Zusammenhänge werden verfremdet, ohne absolute Erklärungen zu liefern. Die Hand, die als Werkzeug der Kunst gemeint ist, spielt in seinen Selbstporträts, Stillleben und Studien eine zentrale Rolle.
Nach seiner Ausbildung in Florenz gründet Wintersberger mit Markus Lüpertz und Karl Horst Hödicke die Galerie Großgörschen in Berlin. Später lebt er im Elsass, wo er bis zu seinem Tod 2013 ein facettenreiches Gesamtwerk schafft, das sich zwischen Perfektion und Brüchen bewegt.