Johannes Itten
Der Schweizer Johannes Itten entschließt sich erst nach einigen Anläufen, Künstler zu werden. Zunächst absolviert er eine Lehrerausbildung in Bern, bevor er ab 1913 an der Stuttgarter Kunstakademie studiert. Dort lernt er das für die Zeit revolutionäre Farbkonzept von Adolf Hölzel kennen: Farbe und Form werden als eigenständig aufgefasst und nicht mehr der Abbildungsfunktion innerhalb eines Bildes untergeordnet.
Itten arbeitet daran, allgemeingültige Regeln für die farbliche Gestaltung von Bildern aufzustellen. Während seiner Zeit in Wien ab 1916 beschäftigt er sich intensiv mit Kunst- und Musiktheorien. Aus diesen Studien heraus leitet er die ideale Verteilung der sieben Spektral- bzw. Regenbogenfarben ab. Die Harmonie der Farben wird für ihn zu einer wichtigen, sachlichen Größe.
1919 wird Itten von Walter Gropius an das Staatliche Bauhaus Weimar berufen. Dort unterrichtet er den Vorkurs Farbtheorie. Er prägt die Grundlagenausbildung der Student:innen in den ersten Semestern. In den folgenden 30 Jahren ist Itten an verschiedenen Kunsthochschulen und Museen in der Lehre und als Direktor tätig. 1961 veröffentlicht er seine Farbenlehre in dem Buch »Kunst und Farbe«.