Fritz Klingbeil
Fritz Klingbeil studiert von 1959̶ 1963 Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart bei Heinrich Wildemann. Bei der Entscheidung, Künstler zu werden, gibt Klingbeils Bewunderung für den Schweizer Künstler Max Bill einen entscheidenden Anstoß. Dessen Werk verbindet Design und Kunst, sowie den Anspruch, über künstlerische Gestaltung indirekt auf den Menschen und dessen Umgebung einzuwirken. Doch bleibt der gesellschaftspolitische Anspruch nur bedingt umsetzbar. Dagegen hat Bill der konstruktiv-konkreten Kunst unzweifelhaft neue Wege eröffnet, wie sich bei Klingbeil deutlich zeigt.
Nach dem Studium geht Klingbeil 1963 für ein Jahr nach Paris. In seiner Pariser Zeit wendet sich der Künstler konsequent der geometrischen Abstraktion zu. Der Dreiklang aus Schwarz, Weiß und Rot wird charakteristisch für seine Werke. Nach dem Aufenthalt in der französischen Hauptstadt lässt er sich in Düsseldorf, einem der Zentren der westdeutschen Kunstavantgarde, nieder. Ab 2001 lebt und arbeitet er wieder in seiner Geburtsstadt Berlin.
Zunächst stellt Klingbeil ausschließlich Gemälde her. Ende der 1960er-Jahre entdeckt er bei dem Düsseldorfer Modellbauerbüro »Pfeiffer&Voss« das Material Plexiglas. Die Schlichtheit der glatten und glänzenden Oberflächen und die hohe Präzision bei der Verarbeitung begeistern ihn. Fortan entstehen Plastiken aus diesem Material. Sie sind aber der gleichen Strenge und den gleichen Farben wie die Malerei verpflichtet.