Charlotte Posenenske
Der künstlerische Werdegang der 1930 in Wiesbaden geborenen Malerin und Bilderhauerin Charlotte Posenenske beginnt 1951 mit dem Studium der Malerei bei Willi Baumeister an der Stuttgarter Kunstakademie. Baumeister bringt ihr unter anderem die soziale Funktion von Kunst näher. 1952 wechselt sie nach Lübeck, um dort Kostüm- und Bühnenbild zu studieren. Ihre Bühnenarbeit führt sie zu der Erkenntnis, dass Kunst eine Leistung ist, die auf einem Miteinander beruht.
Ab 1956 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Auf der Grundlage einer minimalistischen Bildsprache entwickelt sie ab Mitte der 1960er-Jahre aus einfachen geometrischen Formen und einer reduzierten Farbpalette ihre »Plastischen Bilder« aus gefalteten einfarbigen Papieren, Kunststofffolien und lackiertem Stahlblech. In der Folge gehen aus diesen Arbeiten ihre Wand- und Raumplastiken hervor. Die Raumplastiken, die sie in der Zeit von 1966 bis 1968 entwirft, bestehen durchweg aus industriell gefertigten Einzelteilen, die variabel angeordnet werden können.
Posenenskes Hadern mit der Bedeutung von Kunst für die Gesellschaft veranlasst sie 1968, die Kunst aufzugeben und nach einem Studium der Soziologie auf diesem Gebiet tätig zu werden.
Charlotte Posenenske stirbt 1985 in Frankfurt am Main.