Ben Willikens

Geboren:
1939, Leipzig, Deutschland

Ben Willikens studiert zunächst Philosophie und Literaturwissenschaften, bevor er sich ab 1962 der Malerei zuwendet. In seinen gemalten Räumen, denen eigene Erfahrungen zugrunde liegen, geht er der Frage nach dem menschlichen Dasein nach.
Die frühen Ansichten der 1970er-Jahre entstehen nach einem Klinikaufenthalt. Sie erinnern an Krankenzimmer und Flure in Anstalten. Die Einrichtungen sind nicht eindeutig identifizierbar: Es sind menschenleere und beklemmende Orte, ein monotones Grau herrscht vor. Um Pinselstriche und damit seine eigene Handschrift zu vermeiden, trägt er die Acrylfarbe mit der Sprühflasche auf.
Willikens Räume folgen einem strengen zentralperspektivischen Aufbau. Er orientiert sich dabei an der Kunst und Architektur der Renaissance, die er während eines zweijährigen Aufenthalts in Florenz und Rom genauestens studiert hat. Sie wird zum Ausgangspunkt seiner »Gegenräume«.
Mit der Werkgruppe »Orte« wendet sich Willikens ab 1996 schließlich realen Bauwerken zu, die in den 1930er-Jahren durch das NS-Regime geschaffen wurden. Sie werden bei Willikens zu Vorboten des drohenden Unheils. Die Werkgruppe »Räume der Moderne« bildet hierzu einen Gegenpol. In ihnen widmet sich Willikens der Architektur und Kunst des Bauhauses, die unter den Nationalsozialisten als »entartet« galt.

Werke

  • Raum 15
    Ben Willikens 1982