Andrea Büttner

Geboren:
1972, Stuttgart, Deutschland

Die Künstlerin Andrea Büttner ist zugleich Forscherin – so ließe sich ein guter Zugang zu ihrem Werk finden. Schon ihre Dissertation am Royal College of Art in London 2008 steht im Spannungsfeld dieser beiden Pole.
Im Kern geht es bei ihrer konzeptuellen Kunst um die Beschäftigung mit Themengebieten wie der Botanik oder dem katholischen Glauben, mit Armut oder Scham. Auch der Blick auf die Kunstgeschichte zählt zu den Eckpfeilern von Büttners Werk. Das Forschen schlägt sich in vielfältigen Arbeiten nieder. Für Ausstellungen schafft sie häufig komplexe Rauminstallationen. Hier treffen plastische Objekte auf Fotografien und Videos ebenso wie auf die traditionellen Medien Leinwandmalerei oder Druckgrafik.
Ihr kunstgeschichtlich-kritischer Ansatz zeigt sich deutlich in ihren Werken. So knüpfen ihre großformatigen Holzschnitte der »Beggar«-Serie zum einen an die jahrhundertealte Tradition des Mediums, zum anderen verweisen sie ausdrücklich auf die Skulpturen Ernst Barlachs als Teil der Klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Auch mit ihrer Hinterglasmalerei analysiert sie ein traditionsreiches Medium, das sie dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts angemessen verwendet. Dabei geht es stets auch um die Bedeutung des eigenen Handwerks, wenn etwa der Holzschnitt ihren direkten Körpereinsatz verlangt.
Seit 2004 stellt Büttner, die heute in Berlin lebt, in internationalen Galerien und Museen aus. 2017 gelangt sie auf die Shortlist des begehrten Turner Prize in London. Im gleichen Jahr wird sie Professorin an der Kunsthochschule Kassel. Zuvor hat sie bereits fünf Jahre das Fach Zeichnen an der Universität in Mainz geleitet.

Werke