»Zikkurat« ist die Bezeichnung für einen gestuften Tempelbau. Die frühesten Zikkurats werden im 5. vorchristlichen Jahrtausend in Mesopotamien errichtet. Ihre Form gleicht einem Berg, der über Treppen erklommen werden kann. Für Wolfgang Laib, dessen Daseinsauffassung und künstlerische Arbeit von fernöstlicher Philosophie geprägt sind, ist die Zikkurat Sinnbild für die Verbindung des Irdischen mit dem Göttlichen.
Die typische Bauform greift Laib bei seiner gleichnamigen Plastik auf. Mit etwas mehr als 6 Metern Höhe und 6 Metern Breite beeindruckt sie durch ihre enorme Größe. Auf beiden Schmalseiten führen Stufen hinauf zur Spitze. Auf der Vorder- und der Rückseite ist die Holzkonstruktion mit unterschiedlich großen Wachsplatten bedeckt. Sie sind dicht aneinandergefügt, wobei manche Fugen durch überstehende Platten stärker hervortreten als andere. Dadurch, dass die einzelnen Wachsplatten jeweils einen anderen Farbton haben, heben sie sich voneinander ab. Auf diese Weise entsteht eine Art Raster, das die Vorder- und die Rückseite der Zikkurat wie ein Muster belebt.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2003-026
- Material / Technik: Bienenwachs über Holzkonstruktion
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart