Während seiner Zeit am Institut für angewandte biologische Forschung in Arnheim beschäftigt sich herman de vries mit der statistischen Berechnung der scheinbar willkürlichen Verteilung von Schösslingen und Raupen in der Region. Angeregt durch diese Modelle der Wirklichkeit entsteht ab 1962 die umfangreiche Serie der »Random Objectivations« (»Zufallsobjektivierungen«), zu denen die Zeichnung »V68-207« gehört. Auf der Basis wissenschaftlicher Zufallstabellen verteilt de vries Punkte unterschiedlichen Durchmessers, Linien oder Quadrate in einem vorgegebenen Koordinatensystem, um »als äußerste konsequenz der objektivierung […] das persönliche – nicht das menschliche! – element durch die anwendung der zufallsmethode auszuschalten«.
herman de vries ist gelernter Biologe. Als Künstler wird er durch seine »Wirklichkeitswerke« bekannt, die ab Mitte der 1970er-Jahre entstehen. Darunter versteht er Arbeiten, bei denen er Material verwendet, das er direkt der Natur entnimmt: Blätter, Blüten und Muscheln. Er präsentiert es entweder möglichst unverändert oder geordnet nach einer quasi naturwissenschaftlichen Methodik.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-118
- Material / Technik: Tusche auf Millimeterpapier
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart