Unterbrechungen (5)

Größe39 x 35,3 cm

Horst Bartnig benennt eine seiner zentralen Werkreihen nicht nach dem, was er auf der Leinwand malt, sondern nach dem, was er nicht malt. Er nennt die Bilder »Unterbrechungen«. Bei diesem Gemälde unterbricht er eine schwarze Vertikale immer im gleichen Abstand. Am unteren Bildrand wird die Linie abrupt beschnitten, das fehlende Stück bildet jedoch den Anfang für eine zweite Senkrechte, die nun von unten nach oben verläuft. Die Begrenzung durch das quadratische Format stellt für Bartnig folglich keine Unterbrechung dar. So entsteht eine Komposition mit erstaunlichem optischem Effekt: Die Bildoberfläche beginnt zu flirren. Die Unterbrechungen werden als weiße Quadrate wahrgenommen, die sich in Wellenlinien über die Bildfläche schieben.
Bartnigs Kunst folgt stets einfachen Systemen, die in ihren unendlichen Variationen vollkommen andere Bilder entstehen lassen. Zur Berechnung seiner Kompositionen nutzt Bartnig Computer, wobei er die Umsetzung sowie die Auswahl der Komponenten nie einer Rechenmaschine überlassen würde. Die eigenständige Ausführung ist für ihn ein zentraler Aspekt seiner Kunst.

Werkdaten
Inventarnummer: 2009-062
Material / Technik: Prägedruck mit Farbstiften und Faserschreibern auf Papier
Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© Horst Bartnig / Foto: Kunstmuseum Stuttgart, Axel Koch
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