
»Höhlenrettung« ist eine Installation, die aus einem Parkour, mehreren Ausrüstungsgegenständen wie Seilen und Decken sowie einem Kamerasystem besteht. Grundlage dieser Zusammenstellung ist ein nachgebautes Übungsmodul der Malteser-Höhlenrettung, mit dem die Überwindung von Engstellen in Höhlenlabyrinthen und Rettungsvorgänge trainiert werden können. Im Museum wird das Modul zum Schauplatz eines Drehorts der frei erfundenen Filmproduktion »Ukiyo Camera Systems (UCS)«.
Winters Kunst verbindet körperorientierte Handlung mit Wahrnehmung. Die Kameraausrüstung lässt an »aufnehmen« und »etwas einstellen« denken. Beides ist Teil der Bildproduktion, im übertragenen Sinn sind es aber auch wichtige Vorgänge, um die Welt zu erfassen und zu verstehen. Hieraus ergibt sich eine Verbindung zu Platons »Höhlengleichnis«, in dem der antike Philosoph der Frage nach Wahrheit, Schein und Sein nachgeht. Die in das Geschehen Einbezogenen sind nur in der Lage, die Wirklichkeit zu begreifen, wenn sie nachdenken und ihre Perspektive und Situation verändern.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2003-017
- Material / Technik: Mehrteilige Installation
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart