Das Porträt zeigt einen toten Soldaten, der in seiner zugeknöpften Uniform auf einem braunen blutdurchtränkten Untergrund liegt. Sein Gesicht ist eingefallen, die Wangenknochen treten scharf hervor. Der Kopf des kurzhaarigen Mannes ist auf tragische Weise bunt verfärbt. Seine Haut ist fahl und gräulich. Ein letzter Hauch Rosa deutet auf das Leben hin, das gerade vergeht. Die rechte Gesichtshälfte ist von gelben Hämatomen übersät, während das Blut aus den Wunden in seinem Gesicht und seinem geöffneten Mund fließt.
Otto Dix zeigt den toten Soldaten in erschütternder Direktheit. Die ineinanderfließenden Farben, die typisch für die Aquarellmalerei sind, verstärken den Eindruck von Vergänglichkeit und Verfall: Der menschliche Körper rinnt buchstäblich dahin. Das leuchtende Gelb und das tiefe Rot der Verletzungen des Mannes berühren uns und rufen die Zerbrechlichkeit eines jeden Soldaten ins Bewusstsein. So schafft Dix ein mahnendes Gegenbild zur Huldigung des vermeintlich heldenhaften Soldatentodes.
Werkdaten
- Inventarnummer: A-0755
- Material / Technik: Aquarell und Tempera auf Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart