Bürger:innen und Firmen schenken das Gemälde von Oskar Kokoschka der Galerie der Stadt Stuttgart. Anlass ist deren Wiedereröffnung 1961 in den Räumen im Kunstgebäude am Schlossplatz.
Kokoschka blickt vom Rathausturm auf das sich im Kessel zusammendrängende Häusermeer. Die Gebäude der 1920er-Jahre, wie der Tagblattturm, interessieren ihn nicht. Vielmehr schildert er das Zusammenspiel von bebauter Fläche mit den umgebenen Weinbergen und dem fernen Neckartal.
Stuttgart wird im Herbst 1944 schwer durch britische Bomben getroffen. Kokoschka verzichtet darauf, die kriegsbedingten Zerstörungen zu dokumentieren. Mit energischem Pinselstrich und lebhaften Farben gibt er die pulsierende Energie und Dynamik der Stadt wieder.
Das Thema »Stadt« beschäftigt den Maler lebenslang. Eine weitere Serie ist Prag gewidmet, wo Kokoschka zwischen 1934 und 1938 im Exil lebt. In der tschechischen Hauptstadt entkommt er dem Hass der Nationalsozialisten, die ihn zum »entarteten Künstler« erklärt haben. 1953 lassen sich Kokoschka und seine Frau im schweizerischen Villeneuve am Genfer See nieder. Bis 1970 entstehen jährlich ein bis zwei Porträts europäischer Metropolen.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-1472
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart