Otto Dix ist einer der großen Figurenmaler des 20. Jahrhunderts. Insbesondere seine Porträts und Menschendarstellungen der 1920er-Jahre veranschaulichen diese Zeit mit all ihren Gegensätzen. Auf der einen Seite hält er die Schattenseiten der menschlichen Existenz im Bild fest und malt mit scharfem sozialkritischem Blick die Lebenswelt in deutschen Großstädten. Auf der anderen Seite nutzt er das eigene Familienleben, das durch die Geburt der drei Kinder Nelly, Ursus und Jan bereichert wird, um kindliches, unbeschwertes Glück zu zeigen. So blickt man aus der Perspektive des Vaters von oben auf die spielenden Kinder Nelly und Ursus. Nelly hält ihre Puppe in die Höhe, die durch ihre Armhaltung die Geste fast liebevoll zu erwidern scheint. Ursus stützt sich mit seiner Linken kraftvoll ab, um das Springseil besser schleudern zu können. Der kostbare Teppich, auf dem sie sorglos spielen, wirkt wie ein abgegrenzter geschützter Bereich. Wie so oft legt Dix ein besonderes Augenmerk auf die Wiedergabe von Stofflichkeiten. Der verrutschte, reich gemusterte Teppich sowie die gestrickten Kleider der Kinder wirken täuschend echt. Nicht zuletzt zeigt sich hierin, dass Dix sein Handwerk versteht.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2011-052
- Material / Technik: Öl und Tempera auf Holz
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz
1929–1969 Otto Dix; 1970–2011 Jan und Andrea Dix, Öhningen; 2011–heute Kunstmuseum Stuttgart