In der Serie der »Shaded Papers« von Benjamin Bronni ist Papier das Arbeitsmaterial und Bildgegenstand zugleich.
Die Werke entstehen auf zwei unterschiedlichen Wegen. Einerseits erarbeitet Bronni eine Vorlage am Computer, die er dann per Hand mit Acryltusche auf Papier überträgt. Andererseits verwendet er von Beginn an gegeneinander verschobene Papierbögen, die er mit Tusche besprüht. Die Seitenränder, Risse, Knicke und Wölbungen zeichnen sich dann als Spuren auf der Unterlage ab. Auf diese Weise entsteht der Eindruck von Tiefe und Körperlichkeit, insbesondere dort, wo die Tusche das feuchte Papier an den Rändern wellt und dunkel aufscheint. Die Betrachter:innen müssen selbst herausfinden, welche Arbeit mit welcher Methode geschaffen wurde. Die »Shaded Papers« regen so auch zu einem Nachdenken über den Wandel der Malerei aufgrund ihrer technischen Möglichkeiten an. Das Thema der Arbeiten ist das »Trompe-l‘œil«, die gelungene Täuschung des Auges. Am Ende ist nicht mehr zu unterscheiden, ob die Knicke des Papiers gemalt oder real sind.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2019-026
- Material / Technik: Acryltusche auf Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart