In einer Serie kleinformatiger Collagen widmet sich Anton Stankowski 1981 dem Thema der »Vernetzung«, sprich: den verschiedenen Prozessen der Informationsübermittlung. Als Protagonisten treten jeweils ein rotes und mindestens ein blaues Quadrat in Erscheinung, die auf verschiedenste Art und Weise in Kommunikationsnetze eingebunden sind. Darin kommunizieren sie teils miteinander, teils aber auch aneinander vorbei. Ob dabei die Quadrate als Stellvertreter für einzelne menschliche Akteur:innen oder für gesellschaftliche Gruppen zu denken sind, bleibt offen. Erinnert man sich zudem an Stankowskis Faible für die Nachrichtentechnik, ließe sich auch die Deutung als technische Prozesse in Betracht ziehen. Doch verwehren sich die »Vernetzungen« einer einfachen Lesart, denn die hier zur Anschauung gebrachten Informationsflüsse werden als grundlegend für alle Formen der Kommunikation erachtet. So sind die Informationswege mal labyrinthartig organisiert, mal fächern sie sich von einem Zentrum ausgehend strahlenförmig auf, mal folgen sie einem Verteilerprinzip. In der vorliegenden Collage sind die beiden Quadrate in ein flächendeckendes Linienraster eingebettet, das es gestattet, mit jedem beliebigen Punkt innerhalb der Netzstruktur in Informationsaustausch zu treten.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-303a
- Material / Technik: Collage auf Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung