»Sequenz eines Dreieckes, dreimal geschnitten und versetzt«: Mit dem Titel ist bereits das gesamte Gestaltungsprinzip benannt, auf dem dieses Werk basiert. Karl Duschek hat die Grundform eines in die Schräge gekippten Dreiecks in drei Segmente von gleicher Höhe zerlegt. Diese dreht er in unterschiedlicher Anordnung, fügt sie zu neuen Figurationen und collagiert das Ganze zu einer Motivabfolge. Was zunächst wie ein rein aufs Formale zielender künstlerischer Akt scheint, hat eine Vielfalt an Bildzeichen hervorgebracht. Sie lassen sich nach Art von Piktogrammen durchaus gegenständlich lesen: Könnte man in der Auftaktkonstellation nicht vielleicht eine geneigte Tischlampe erkennen, in dem Gebilde daneben eine pagodenartige Architektur, in einem anderen womöglich eine Büste mit spitzem Hut und in einem weiteren ein Segelboot? Den Schlusspunkt in der Reihe markiert jedoch das Ausgangsmotiv, das zuvor noch gar nicht als solches in Erscheinung getreten ist: das wieder zusammengesetzte Dreieck. Als Idealform vermag es sich selbstbewusst gegenüber seinen Abwandlungen zu behaupten.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2016-060
- Material / Technik: Leporello, Collage auf Karton
- Creditline: Nachlass Karl Duschek