Einer quadratischen Bildfläche von einem halben Meter Kantenlänge sind vier kleinere Quadrate von unterschiedlicher Farbigkeit eingeschrieben – viel simpler kann eine Bildkonstruktion eigentlich nicht daherkommen. Und doch gelingt es Anton Stankowski, mittels weniger gestalterischer Kniffe eine Lebendigkeit und Vielgestaltigkeit zu erzeugen, die das Auge fesselt und herausfordert. Die vier Quadrate sind alle leicht nach rechts gekippt, sodass die Komposition von sich aus schon instabil anmutet. Dieser Eindruck wird zusätzlich dadurch genährt, dass die Quadrate jeweils ein Farbsegment mit ihrem Gegenüber getauscht haben, wodurch sie in eine Dreiecks- und eine Trapezform zergliedert werden. So erfährt das Flächengebilde eine Dynamisierung, wird also optisch in Rotation versetzt und lässt an ein Windrädchen denken, das sich als Spielzeug bei kleinen Kindern großer Beliebtheit erfreut. Auf diese Weise gewinnt das Quadrat als jene geometrische Form, die gemeinhin als besonders statisch und monolithisch wahrgenommen wird, eine überraschende Leichtigkeit.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-235
- Material / Technik: Öl auf Hartfaserplatte
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung