Für Anton Stankowski sind Kunst und Design nicht voneinander zu trennen. Das bezeugt dieses Ölgemälde, in dem er den wenige Jahre zuvor für das Stuttgart-Zuffenhausener Unternehmen Standard Elektrik Lorenz (SEL) entworfenen »Strahlenstern« in eine streng symmetrische Komposition von kristalliner Anmutung überführt. Die im SEL-Logo klar voneinander geschiedenen, monochromen und dem Bildzentrum entspringenden Strahlenfelder überlagern und durchdringen sich nun, wobei der Ausgangspunkt in den Bildecken liegt. Dabei leuchten die Schnittflächen in bunten Farben, die dem Ordnungssystem der Farbenlehre zu entsprechen scheinen. Man mag sich vielleicht auch an die »orphistische« Malerei eines Robert Delaunay oder Franz Marc vom Beginn des 20. Jahrhunderts erinnert fühlen, in der die Architektur- oder Naturmotive fast bis zur Unkenntlichkeit in rhythmischen Farbharmonien aufgehen. Stankowski hingegen ruft überhaupt keinen Bezug auf einen Gegenstand mehr auf. Stattdessen greift er ein bereits abstraktes Signet auf, um seinen Farberkundungen Gestalt zu verleihen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-226
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung
