Otto Dix beschäftigt sich immer wieder mit der Darstellung schwangerer Frauen. Für ihn ist es ein Motiv, um die komplexe Beziehung zwischen Körper und Leben einzufangen. In dieser Rötelzeichnung zeigt er eine liegende schwangere Frau, die ihren Oberkörper mit dem rechten Arm leicht abstützt. Ihr Blick ist gesenkt, sie wirkt ruhig und in sich gekehrt. Ihr Bauch ist sanft gebettet, ihre Brüste schmiegen sich an den Körper. Die übereinanderliegenden Schenkel verschleiern ihre Scham im Schatten und verstärken dadurch die Intimität der Darstellung.
Im Hintergrund ist um den Kopf und den Schulterbereich der Frau ein dunklerer Schatten angelegt, der den Blick auf ihr Gesicht lenkt. Es ist in wenigen Strichen skizziert, bleibt aber in seiner Individualität erkennbar. Vor allem die Körpermitte ist mit Schattierungen plastisch modelliert, während die äußeren Extremitäten nur als schemenhafte Umrisse angedeutet sind. Der Körper ist hier mehr als ein rein ästhetisches Motiv, er wird zu einem allgemeingültigen Bild einer menschlichen Lebenserfahrung.
Werkdaten
- Inventarnummer: Z-1821
- Material / Technik: Rötel auf Maschinenbütten
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart