Die »verstellten Halbkreise«, wie Anton Stankowski sie nennt, erzeugen den Eindruck einer Rotationsbewegung. Die Assoziation eines sich drehenden Reifens oder aber eines rotierenden Motors liegt da nahe. Kein Wunder also, dass Stankowski das bereits Ende der 1940er-Jahre erfundene Motiv 1957 wieder aufgreift: Im Auftrag des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) gestaltet er das Plakat für eine Ausstellung, die der Entwicklung von Verbrennungsmotoren gewidmet ist. Auf viele seiner werblich genutzten Bildfindungen kommt er in seinen späteren Schaffen als bildender Künstler nochmals zurück. Etliche Motive entwickelt er für seine Gemälde weiter – so auch in diesem Fall. In dieser Variante erfährt das Motiv durch die geschickte Wahl der Farben für die einzelnen Segmente eine zusätzliche Dynamisierung. Die Abfolge miteinander verwandter Farben aus dem Blau-Grün-Spektrum wird durch einzelne rosafarbene Akzente unterbrochen. Sie blitzen wie Lichter auf. Und doch fügen sich alle Formen zu einer Komposition von harmonischer Anmutung.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-189
- Material / Technik: Acryl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung