Piet Mondrian ist eines der wichtigsten Vorbilder, mit denen sich Anton Stankowski in seinen frühen Jahren beschäftigt. Davon legt beispielsweise die um 1929/30 entstandene Serie von Gemälden und Aquarellen Zeugnis ab, die mit »Wie Mondrian« betitelt ist. Fast fünf Jahrzehnte danach besinnt sich Stankowski in neun sogenannten »Reihenbildern« erneut auf das Bildrepertoire Mondrians. Wir erkennen die von diesem bevorzugte, auf Rechteckformen reduzierte Grundstruktur ebenso wieder wie die elementaren Farben Rot, Blau, Gelb, Grau und Weiß. Es scheint jedoch, als habe Stankowski den niederländischen Pionier der konstruktivistischen Kunst hinsichtlich der formalen Strenge noch überbieten wollen. Alle neun Bilder eint ein auf 25 quadratischen »Bausteinen« basierendes Grundraster. Alle verwendeten Formen und teils auch die Farben sind dabei achsen- beziehungsweise punktsymmetrisch angeordnet. Und doch entfaltet jede der Kompositionen eine überraschende Dynamik, die sich nochmals steigert, wenn sie alle an der Wand in beliebiger Konstellation zu einer großen Quadratfläche arrangiert werden – ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich aus der Beschränkung eine ungeheure Vielfalt schöpfen lässt.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-244d
- Material / Technik: Acryl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung