Die hier gezeigte Serigrafie gehört zu einem siebenteiligen Reihenbild. Es basiert in Motiv und Farbwahl auf Anton Stankowskis Serie »Bänderwege« von 1989. Zugrunde liegt ein klares Gestaltungsprinzip: Mit jedem Bild tritt jeweils ein weiteres, andersfarbiges Band hinzu. Dadurch wandelt sich mit jeder neuen Tafel die Gesamtwirkung grundlegend. Die Ausgangskonstellation mutet recht simpel an: Eine dunkelblaue und eine braune Fläche füllen zu gleichen Teilen eine quadratische Leinwand. Doch bereits mit dem Hinzukommen des gelben Bandes im zweiten Gemälde erfährt die Komposition eine Dynamisierung. Diese äußert sich nicht nur farblich, sondern auch durch das vermeintlich willkürliche Abknicken der Formen im oberen Bildviertel. Der Effekt steigert sich mit jedem neuen Farbband und dem sukzessiven Absenken der Knickkante von Bild zu Bild. Auch vergrößert sich die Bildfläche, da jeder neue Streifen mit gleicher Breite hinzukommt. So illustriert die Serie in ihrer Gesamtheit gleichsam ein Stankowski՚sches Statement: »Wege führen überall hin; wohin, liegt auch an uns.« Der Maler bringt damit den Menschen ins Spiel. Ihm obliegt es, bei aller Verbindlichkeit der Kompositionsregeln mithilfe eines freien Gestaltungswillens einzigartige, individuelle Schöpfungen hervorzubringen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2014-011a
- Material / Technik: Serigrafie auf Karton
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart