Otto Herbert Hajeks Bronzeplastik »Raumschichtung 60/27« besteht aus einer Platte, die als Untergrund für ein Gebilde aus krummen Scheiben, verbogenen Stängeln und Elementen unterschiedlichster Form dient. In ihrer Gesamtheit erinnert sie an eine Landschaft, wie Hajek sie selbst im Untertitel bezeichnet.
Die Plastik ist ein Beispiel für Hajeks Formensprache, der er sich ab Mitte der 1950er-Jahre zuwendet. Bis dahin schafft er kompakte, zumeist in sich geschlossene Werke mit glatten Oberflächen und weichen Umrissen. Im Gegensatz dazu stehen die nun folgenden Arbeiten, die vom Stil der informellen Kunst geprägt sind. Sie entstehen in einem Werkprozess, bei dem die Formgebung stärker intuitiv erfolgt und das Material bei der Verarbeitung stärker sich selbst überlassen wird. Bevorzugt arbeitet Hajek mit der Technik des Bronzegusses, um seinen plastischen Gebilden eine lebendig wirkende Oberfläche zu verleihen. Gegossene Einzelelemente setzt er zu »Raumknoten« und »Raumschichten« zusammen. In ihrer unregelmäßigen und detailreichen Gestalt greifen sie in den Raum aus und beziehen ihn mit ein. Das in sich geschlossene Volumen weicht nun offenen, vom Raum umspielten Flächen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2010-096
- Material / Technik: Bronze
- Creditline: O.H. Hajek-Kunststiftung im Kunstmuseum Stuttgart
