Otto Herbert Hajek tritt Mitte der 1950er-Jahre erstmals mit eigenständigen und stilprägenden Werken in Erscheinung. Die »Raumknoten«, »Raumschichtungen« und »Räumlichen Wände«, wie er sie nennt, entstehen mit Hilfe unterschiedlicher Arten des Wachsausschmelzverfahrens. Er ummantelt etwa Holzstäbe mit Wachs oder gießt flüssiges Wachs auf den Boden, um die zufällig entstehenden Platten und Formen in Bronzeplastiken zu überführen. Durch dieses prozessuale Verfahren erzielt er Unikate, die nicht, wie bei anderen Gussverfahren, duplizierbar sind. Diese frühen Arbeiten in Form von organisch wuchernden Flächen und Gitterstrukturen stellen einen wichtigen Beitrag zur Bildhauerei des deutschen Informel dar, dessen wesentliches Augenmerk der Auflösung des Massenvolumens zugunsten der Öffnung in den Raum gilt.
Werkdaten
- Inventarnummer: LG-053
- Material / Technik: Bronze
- Creditline: Dauerleihgabe des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg