
»AAH!«–»POW!«–»KABOOM!« – diese Wörter könnten in den Sprech- und Denkblasen von André Wischnewskis Serie »pop-up (2–6)« stehen, denn die Arbeiten zeigen leere Umrisse aus gebogenem Stahl, die mit jeglichem Inhalt gefüllt werden können. In seinem Werk bedient sich Wischnewski der Ikonografie von Comics, indem er ihre bestimmte Bildsprache aufgreift. In diesem Fall sind es Sprech- und Gedankenblasen, die er auf ihre Umrisslinie reduziert und damit zu eigenständigen Zeichen macht.
In Comics zeigen sich Anknüpfungspunkte an verschiedene Gattungen, Stile und ästhetische Konzepte aus unterschiedlichen Epochen. So haben die Hieroglyphen der ägyptischen Antike, die mittelalterliche Buchmalerei, das Bildprogramm der romanischen Bauskulptur, die Karikatur oder auch die Montage im Film auf verschiedene Weise zur Herausbildung dieser Form einer Erzählung beigetragen. Ihren Status als eigene Kunst- und Kommunikationsform erhalten Comics allerdings erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
2019 präsentiert das Kunstmuseum Stuttgart ausgewählte Arbeiten von André Wischnewski im Rahmen der Ausstellungsreihe »Frischzelle«. Die Serie »pop-up (2–6)« wird im Jahr 2020 neben weiteren Werken von ihm angekauft.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2020-019
- Material / Technik: Lackierter Stahl und Magnet
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart