In seiner Mappe »Der Krieg« führt Otto Dix die schlimmsten Seiten des Krieges vor Augen und zeigt das Ausmaß der Zerstörung an Mensch, Tier und Natur. Der Einsatz von Tieren ist bei allen Kriegsbeteiligten selbstverständlich und wird nicht kritisch hinterfragt. Hunde dienen als Spür- und Wachhunde. Brieftauben können gerade in entlegenen Gegenden wichtige Informationsüberbringer sein. Kanarienvögel setzt man, da sie sehr sensibel auf Luftveränderungen reagieren, zur Warnung vor Kampfgasangriffen ein. Das häufigste und wichtigste Tier des Ersten Weltkriegs ist jedoch das Pferd. Es wird zum Transport von Waffen, Munition, Lebensmitteln und natürlich auch Menschen benötigt, dient aber ebenso oft als Nahrung. Pferde erleben den Krieg an vorderster Front und leiden nicht weniger als Soldaten unter den Kriegsbedingungen. Bei Kampfeinsätzen rüstet man Pferde zwar mit Schutzbrillen und Gasmasken aus, aber ihre Verletzungen sind vielfältig und grausam. Hinzu kommen Hunger, Krankheiten und oft widrige Wetterverhältnisse. Mancherorts gibt es zwar Pferdelazarette mit Operationsmöglichkeiten, aber ihre Not kann, wie die der Soldaten, nicht gelindert werden. Über acht Millionen Pferde sollen im Ersten Weltkrieg getötet worden sein.
Werkdaten
- Inventarnummer: R-2307ae
- Material / Technik: Radierung
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart