Über die gesamte Bildfläche bewegen sich in diagonaler Anordnung abgetreppte schwarze Linien, die immer durch helle Zonen voneinander getrennt sind. Bei genauer Betrachtung sind über die Pinselführung Quadrate, Rechtecke, Würfel und Quader zu erkennen. Sie stehen im Gegensatz zur Breite und Zeichenhaftigkeit der schwarzen Linien. Die Farbigkeit des Bildes entwickelt sich von oben nach unten von getrübtem Gelb zu einem gelbhaltigen Grau, das im unteren Bilddrittel in ein Hellgrau übergeht. Hier wirkt nur noch teilweise ein heller Gelbton als Lichtwert hinein. Die unterschiedliche Ausformung der getreppten Linien bestimmt im Zusammenspiel mit der Ausgestaltung ihrer Zwischenräume die Lesart der einzelnen Bildteile: Sie können sowohl flächig als auch dreidimensional erfasst werden. Helle flächige Bereiche gehen über in plastisch anmutende Stufen. Die schwarzen Linien bilden hingegen zum oberen und unteren Bildrand hin zunehmend regelmäßige Quadrate beziehungsweise Rechtecke. Insgesamt entsteht der Eindruck eines in unterschiedliche Zonen aufgeteilten bewegungsreichen Bildraums.
Toulu Hassani ist interessiert an der Darstellung von allgemeingültigen Ordnungssystemen. Mit ihren rasterartig aufgebauten Bildern möchte sie die Betrachter:innen anregen, ein zugrunde liegendes Prinzip herauszulesen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2021-010
- Material / Technik: Mischtechnik auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart