Das großformatige aus zwei Tafeln bestehende Gemälde aus der frühen Werkphase von Markus Oehlen zeigt abstrakte Flächen und Linien. Durch starke Kontraste von warmen und kalten Farbtönen wird der Eindruck von räumlicher Tiefe erzeugt. Einzelne Flächen wirken organisch oder wie ausgeschnittene Silhouetten. Breite Pinselspuren mit ausdrucksstarkem Verlauf verbinden sich mit Farbschlieren und Farbtropfen. Ihre Wechselwirkung mit den schwarzen sowohl geradlinig als auch geschwungenen Linien und Linienbündeln bedingt, dass das Motiv überaus lebendig erscheint.
Die Arbeit zählt zu den sogenannten Batikbildern von Oehlen, bei denen er im ersten Arbeitsschritt die Bildelemente mit flüssigem Kerzenwachs anlegt und später wieder herausbügelt. Indem er mit billigen Materialien arbeitet und aus dem Kunsthandwerk stammende Techniken anwendet, bringt er als ein Vertreter der »Jungen Wilden« seinen Protest gegenüber dem intellektuellen akademischen Verständnis von Malerei seiner Zeit zum Ausdruck. Auch dem Format liegt keine besondere Überlegung zugrunde. Vielmehr arbeitet Oehlen mit Leinwänden, so wie er sie gerade im Handel findet.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-024
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Schenkung Alison und Peter W. Klein, Eberdingen-Nussdorf