In leuchtenden Farben zeigt Otto Dix ein junges Mädchen, das am Feldrand Mohnblumen pflückt. Der Blick ist versonnen auf das eigene Tun gerichtet. Das Kornfeld und das Mädchen nehmen den größeren Teil des Bildes ein. Darüber schließt sich eine uneindeutige blaue Fläche an, die wohl einen Himmelsausschnitt darstellt. Wie der Rest des Gemäldes hat auch sie keinerlei Tiefe. Eher dient sie als Fläche, um den Kopf des Mädchens hervorzuheben. Ihr Kleid ist dagegen in den gleichen Farben wie das obere Bilddrittel gehalten. Nicht nur die Farben binden die einzelnen Bereiche des Bildes zusammen. Überall sind dreieckige oder annähernd dreieckige Flächen zu finden. Dadurch entsteht eine Einheitlichkeit, die zur harmonischen Stimmung beiträgt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfindet Dix sich als Maler neu. In technischer Hinsicht wählt er eine vereinfachte, am Expressionismus orientierte Darstellungsweise. In zahlreichen Bildern macht er die Menschen, die in der Umgebung des Künstlerhauses am Bodensee wohnen, zum Thema. Vor allem mit der Darstellung von Kindern versucht er so zum Allgemeingültigen des Menscheins vorzudringen. Damit einhergehend, zieht Heiterkeit in seine Bilder ein. Sie schlägt sich beispielsweise im Einsatz heller und warmer Farben nieder.
Werkdaten
- Inventarnummer: LG-282
- Material / Technik: Öl und Tempera auf Hartfaserplatte
- Creditline: Leihgabe des Landtages von Baden-Württemberg