In dieser Fotografie rückt Günther Förg den Wohncharakter des Hauses ins Blickfeld, in diesem Fall wählt er die Rückseite, die er allerdings nur in einem Ausschnitt zeigt. Durch die Perspektive in leichter Untersicht wird die schlichte und geradlinige Ästhetik des Gebäudes betont. An ihrer Fassade zeigen sich Spuren von Alter und Abnutzung. Die Gartenterrasse wirkt dagegen belebt und spricht mit ihren Gewächsen dafür, dass das Haus bewohnt wird. Durch diesen Akzent betont Förg die Langlebigkeit des Neuen Bauens und die Beständigkeit seiner Konzepte noch rund 60 Jahre nach der Werkbundausstellung von 1927. Förg gelingt es somit in seinen Fotografien, durch einen bewusst gewählten Bildausschnitt eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu schaffen.
Der Abzug dieses Fotos entsteht 1994 nach einem kleinen Arbeitsfoto aus der Serie »Block Weißenhof« von 1981. Darin erkundet Förg die Weißenhofsiedlung in ihrer Architektur und Einbettung in die Umgebung. Stets sucht er ungewöhnliche Perspektiven auf die weltbekannten Häuser des »Neuen Bauens« von 1927.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2000-032
- Material / Technik: Farbfotografie
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart