Die HAP-Grieshaber-Klasse an der Karlsruher Akademie ist geprägt von Austausch und lebhaften Diskussionen. Unter den Student:innen nimmt Heinz Schanz eine besondere Rolle ein. Er ist fast zehn Jahre älter als die meisten seiner Kommiliton:innen, die sich häufig in seinem Atelier treffen. Für die Jüngeren ist er ein Ansprechpartner.
1960 haben sich die gnomartigen Figuren der frühen Werke bis auf wenige Fragmente, wie einen aufgerissenen Mund, aus den Bildern von Schanz zurückgezogen. Schanz setzt allein verschiedene Farben mit schnellen Pinselstrichen neben- und übereinander. Ein dunkler Farbschleier legt sich abschließend wie ein aufgetürmtes Wolkengebilde über den hellen Farbgrund. Es entsteht ein harter Kontrast zwischen den hellen Grün-, Gelb- sowie Rottönen und dem sie überziehenden, verdichtenden Schwarz und Dunkelblau. Mit dieser Arbeit ist Schanz näher an der abstrakten, sich dem Malprozess widmenden Kunst des Informel als an den figurativen, gegenständlichen Werken anderer Grieshaber-Student:innen. Die spontane, gestische Malerei kann als Ausdruck einer inneren Gefühlswelt gedeutet werden.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2590
- Material / Technik: Mischtechnik auf Leinwand über Tischlerplatte
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart