In klassischer Weise im Stuhl sitzend porträtiert Otto Dix das titelgebende Bauernmädchen. Mit starrem und abwesendem Gesichtsausdruck sitzt sie dem Maler Modell. Auch geht ihr Blick demonstrativ an dem Punkt vorbei, wo Dix‘ Staffelei gestanden haben dürfte. Sie ist zwar körperlich anwesend, doch scheint sie zugleich geistig abwesend zu sein. Auch ihre langen, dicken Zöpfe, die eingezogenen Schultern und die senkrecht ragende Sonnenblume tragen zu der etwas gespannten Atmosphäre der Situation bei. Die Porträtierte und der Umraum sind relativ abstrakt gehalten. Dennoch ist die starke Persönlichkeit des Bauernmädchens unmissverständlich zu erkennen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfindet Dix sich als Maler neu. In technischer Hinsicht wählt er eine vereinfachte, am Expressionismus orientierte Darstellungsweise. In zahlreichen Bildern macht er die Menschen in der Umgebung des Künstlerhauses am Bodensee zum Thema. Damit einhergehend, zieht Heiterkeit in seine Bilder ein. Sie schlägt sich beispielsweise im Einsatz heller und warmer Farben nieder.
Werkdaten
- Inventarnummer: LG-657
- Material / Technik: Öl und Tempera auf Leinwand
- Creditline: Dauerleihgabe aus Privatbesitz